Zusätzliche Projektförderung 2016
Die Johanna-Eck-Schule ist eine Integrierte Sekundarschule mit den Klassenstufen 7 bis 10 und einem schon langjährigen Seiteneinsteigermodell für neu nach Deutschland gekommene Jugendliche. Seit Mitte der 90er Jahre arbeitet die Schule integrativ und hat in jedem Jahrgang auch mindestens eine Klasse mit „Förderbedarf Geistige Entwicklung“. In Bezug auf die Zusammensetzung der Schülerschaft gilt die Schule als so genannte Brennpunktschule (ca. 60% der Schüler/innen haben eine Lehr- und Lernmittelbefreiung).
Unter dem Motto „Leistung fördern und Förderung leisten“ werden alle Schülerinnen und Schüler unterstützt und zu einem für jeden persönlich optimalen Abschluss geführt.
Partizipation und Verantwortungsübernahme sowie soziales Lernen sind der Schule sehr wichtig und darauf sind die Schulkonzepte ausgerichtet.
Eines dieser Konzepte ist die Möglichkeit sich zwischen der Klassenstufe 7 bis 10 als Streitschlichter/in in einem modular aufgebauten Trainingsprogramm ausbilden zu lassen und in den Klassenstufen 9 und 10 Vertrauensschüler/in sowie nach einer Fortbildung zu Schülerexperten- oder-expertin zu werden.
In den Angeboten der Johanna-Eck-Schule spielen diese Jugendlichen eine wichtige Rolle. Sie führen als ausgebildete Vertrauensschüler/innen u.a. Schlichtungsgespräche, greifen bei Konflikten ein, führen Klassenmediationsgespräche, übernehmen Patenschaften für Schüler/innen mit Problemen oder Gefährdung in eine Außenseiterposition zu gelangen, moderieren eigenständig und arbeiten in ausgewählten Kursen mit. Außerdem übernehmen sie Aufsichten in den Pausen.
So fungieren die Älteren als Wegweiser und Orientierung für die Jüngeren und sind insgesamt ein wesentliches Element von Schülerpartizipation und Verantwortungsübernahme. Die Schülerexperten und -expertinnen vollziehen den Rollentausch vom Lernenden zum Lehrenden. Sie erwerben hohe kommunikative Kompetenzen und Vertrauen in die eigene Wirksamkeit, was ihnen hilft ihre Zukunft erfolgreich zu gestalten. Die Jüngeren dagegen übernehmen das Vorbild und entwickeln den Wunsch, später selbst diese Rolle übernehmen zu wollen. Damit wird der Wille zur Übernahme von Verantwortung gestärkt, eigenverantwortliches Handeln gefördert und zielorientiertes Streben für eine gelingende Zukunft erreicht. Eine „Null-Bock-Haltung“ wird geächtet.
Diese Initiative ist gleichzeitig auch ein Baustein zur Gewaltprävention und eineinflusst das Schulklima insgesamt positiv.